Sacadas especiales

Bei der Sacada, gehe es darum, so hört man es sinngemäß immer wieder von Tangolehrerinnen und -lehrern, dass man mit dem eigenen Bein, das Bein der Partnerin verdränge oder gar wegkicke.

Wer so tanzt, leidet …

… denn bei einer Sacada sieht es nur so aus, als würde man das Bein der Partnerin „wegkicken“. In Wirklichkeit ist es ein fein abgestimmtes Bewegungssystem mit hoher Empathie im Tanzpaar, welches auf kleine bzw. kleinste Führungsimpulse reagiert.

Eine weitere „Mär“, Sacadas bräuchten in einer Milonga (Ballroom) viel Platz. Das Gegenteil ist der Fall. Sacadas richtig ausgeführt, gehören zu den Figuren, die sich lust- und effektvoll auf engstem Raum tanzen lassen.

Damit man Sacadas erfolgreich anwenden kann, müssen Geführte und Führender ein gutes Gefühl für die eigene Achse aufweisen, die Fähigkeit mitbringen sich auf einem Bein zu drehen (gleichsam einer halb ausgeführten Pirouette) und musikalisch und rhythmisch zum richten Taktschlag-Zeitpunkt den entscheidenden Sacada-Schritt ausführen.

Eine Sacada sollte nicht überraschend ausgeführt werden. Wird nämlich die Bewegung so eingeleitet, dass die Tänzerin frühzeitig versteht, worauf es ankommt, dann kann sie aus einer Sacada eine wunderschöne Frauenverzierung „zaubern“.

Der Unterschied, ob eine Sacada vom Mann oder von der Frau gemacht wird, ist groß. Eine Männersacada kann direkt ausgeführt werden. Keine komplizierten Vorbereitungsschritte. Klar geführt, direkt gemacht. Soll hingegen die Frau eine Sacada beim Mann ausführen, so bedarf es einer gewissen Vorbereitung hinsichtlich Führung und Raumbedarf. Der Mann muss sich so positionieren, dass die Frau weiß, dass sie jetzt eine Sacada machen soll. Der Mann muss sein Bein dabei so gewichtsfrei hinstellen, dass die Frau „ohne Gefahr“ das Bein des Mannes „wegkicken“ kann. Sacadas von einer Frau ausgeführt, gehören zweifelsfrei zu den Höhepunkten in einer Milonga oder bei einem Showtanz.